Friesen stehen nach Playoff´s mit leeren Händen da
23. April 2008 | Von Daniel Mohr | Kategorie: Aus den VereinenNeuss. So hatten sich die Sportkegler der TG Friesen Klafeld-Geisweid den Verlauf der Aufstiegsspiele ganz und gar nicht vorgestellt. Mit 75 Holz Rückstand auf den zum Aufstieg berechtigten dritten Platz belegte die junge Mannschaft bereits nach dem ersten Wettkampftag nur den enttäuschenden 4. Platz. Und das auf den für die „Friesen“ von Haus aus bekannten und vermeintlich leichter zu spielenden Holz-Kegelbahnen in der Neusser Sportkegelhalle. Mannschaftsführer Uwe Günther war an diesem Tag, trotz 5 Pudel (!), mit 792 Holz noch klar bester Spieler der Mannschaft und errang mit dieser Zahl sogar noch die drittbeste Zahl des Tages. Doch weder Detlef Gsodam (734 Holz), noch Martin Stein (730), Christoph Lohölter (716), Stefan Dietershagen (752) oder Martin Lohölter (735) konnten auch nur ansatzweise an diese Vorgabe anknüpfen. Platz 1 (Aachen / + 182 Holz Differenz) und 2 (Gelsenkirchen / 146 Holz) waren bereits in weite Ferne gerückt, sodass man realistisch nur noch um Platz 3 kämpfen konnte. Es sei denn, diese beiden führenden Mannschaften werden durch Verletzungen oder nervlich bedingten Ausfällen der Spieler belastet.
Kein Ausfall am 2. Tag
Zu eben jenen Ausfällen kam es am 2. Wettkampftag allerdings nicht, jedenfalls keine spielentscheidenden. Die Entscheidung um den Aufstieg in die NRW-Liga fiel auf den deutlich schwerer zu spielenden 4 Kunststoffkegelbahnen. Diese Bahnen wurden erst vor 2 Wochen komplett neu abgezogen und somit wusste niemand, was diese Bahnen hergeben würden.
Sensationen bzw. Zahlen über 800 Holz blieben um es vorwegzunehmen gänzlich aus, was für eine Kunststoffkegelbahn äußerst ungewöhnlich ist.
Martin Lohölter, war der erste Spieler, der für die „Friesen“ anstarten durfte. Leider blieb der Zähler bei 722 Holz stehen. Gleichzeitig hielt „Konkurrent“ Kirchlengern mit 739 Holz dagegen. Somit betrug der Rückstand bereits 92 Holz bei noch 5 ausbleibenden Spielern.
Doch Uwe Günther (720 Holz) konnte seine Zahl vom Vortag nicht mehr erreichen. Detlef Gsodam erwischte einen rabenschwarzen Tag und musste resigniert zur Kenntnis nehmen, dass bei 697 Holz bereits Ende war. Kirchlengern konterte mit 762 & 757 Holz, was einem Vorsprung von 194 Holz glich. Somit war der 3. Platz auch nur noch theoretisch machbar. Ersatzspieler Tobias Schmidt, diesmal für Martin Stein an den Start gegangen, legte mit zwar mit 414 Holz nach 60 Wurf eine tolle Halbzeit hin, und nahm seinen Gegenspielern mal eben rund 60 Holz ab, doch leider war die zweite Halbzeit nicht so stark und das Zählwerk blieb bei ihm am Ende bei 753 Holz stehen. Kirchlengern konterte und baute seinen Vorsprung weiter aus. Christoph Lohölter (714) und Stefan Dietershagen, der mit 766 die Mannschaftsbestleistung des Tages spielte, konnten nicht mehr verhindern, dass die „Friesen“-Kegler am Ende sogar noch von Düsseldorf auf den 5. Platz durchgereicht wurden.
Die Enttäuschung war nicht nur den Spielern anzumerken. Auch zahlreiche mitgereiste Fans aus dem Siegerland trauten ihren Augen nicht. Tröstende Worte und aufmunternde Schulterklopfer gab es auch von einigen angereisten Spielern anderer beteiligter NRW-Liga-Mannschaften, die sich auf ein schnelles Wiedersehen mit den Geisweidern gefreut hätten.
Dieses Wiedersehen wird sich, zumindest sportlich, um ein weiteres Jahr verschieben.
Nach der Heimreise fand sich die Mannschaft abschließend in der Geisweider Friesenhalle ein, wo man eigentlich einen feudalen Empfang wie beim ersten Aufstieg vor 2 Jahren vorbereitet hatte, zur ersten Analyse, über diesen völlig verunglückten Ausgang der Aufstiegsspiele.
Bei den Damen verzichtete der Sieg-/Sauerland-Gaumeister KSV Neunkirchen, aufgrund von Personalnot, leider auch in diesem Jahr wieder auf den Start an den Aufstiegsspielen. Nachgerückt ist die zweitplatzierte Mannschaft der SK Meinerzhagen, in denen auch die Siegerländerinnen Lena Willert und Jennifer Irle (beide Hilchenbach) mitwirken. Für Meinerzhagen war schnell klar, dass hier kein Blumentopf zu ernten war und man diese Aufstiegsspiele getrost als Lernunterricht ansehen konnte. Dennoch haben sich die Damen achtbar aus der Affäre gezogen und sich zu keiner Zeit hängen lassen.
Auf dem Bild von links zu erkennen:
Kapitän Uwe Günter, Tobias Schmidt, Christoph Lohölter, Detlef Gsodam, Martin Stein, Stefan Dietershagen, Martin Lohölter
Hier der Gesamtstand Herren:
1. KSK SW 60 Aachen 9177 Holz *
2. PSV Gelsenkirchen 2 9128 Holz *
3. KSK Kirchlengern 8979 Holz *
4. SK Düsseldorf 8849 Holz
5. TG Friesen Kl.-Geisweid 8831 Holz
Gesamtstand Damen:
1. Jupiter Kirchlengern 8518 Holz *
2. SKV Rees 8438 Holz *
3. KSC Neheim 8342 Holz
4. Rot-Weiß Frechen 8330 Holz
5. SK Meinerzhagen 8119 Holz
*) Mannschaften steigen in die NRW-Liga auf!