„Friesen“ verpassen erneut Aufstieg zur NRW-Liga
7. Mai 2009 | Von Daniel Mohr | Kategorie: Aus den VereinenEine ordentliche Leistung reicht nicht aus – Kamp-Lintfort der große Matchwinner
Dinslaken. Zum zweiten Mal in Folge sind die Sportkegler der TG Friesen Klafeld-Geisweid am Aufstieg zur NRW-Liga gescheitert.
Zwar zeigten die Jungs um Kapitän Uwe Günther in der rappelvollen Dinslakener Eissporthalle am zweiten Wettkampftag eine starke Mannschaftsleistung, doch diese eine starke Leistung reichte am Ende für den Aufstieg nicht aus, da der Wettkampf über zwei Tage ausgerichtet wird und beide Wettkämpfe in die Gesamtwertung einfließen.
Und zunächst sah alles nach einem frühen Ausscheiden der Klafelder aus. Am ersten Wettkampftag hatten die „Friesen“ leider das Lospech und mussten zweimal mit drei Spielern gleichzeitig auf die Kegelbahn. Dadurch, dass die Sportkegler gleichzeitig auch Spielertrainer sind, waren durch diesen Umstand alle Spieler der Mannschaft gleichzeitig eingebunden und konnten selbst die anderen Spieler aus dem Zuschauerbereich heraus nicht mit anfeuern und man musste dies den mitgereisten Fans aus dem Siegerland überlassen.
Ein weiterer Nachteil dieser ungewöhnlichen Startreihenfolge ist, dass man sehr früh bereits alle 6 Spieler durchgebracht hat und die anderen Mannschaften sich, je nach Verlauf auf die Zahlen einstellen können.
Zwar konnten sich von den ersten drei Anstartern Stefan Dietershagen (828 Holz), Uwe Günther (788) und Tobias Schmidt (777) noch gut in Szene setzen, doch leider verpassten Detlef Gsodam (760), Martin Lohölter (749) und Martin Stein (740) den Anschluss und mit 4642 Gesamtholz bot man den anderen Mannschaften eine leichte Hürde zum Überspielen. Dies nutzten Wattenscheid (Gesamt 4847 Holz), Kamp-Lintfort (4799) und Alsdorf (4775) gnadenlos aus und verpassten den Siegerländern gleich einen dicken Rückstand (133 Holz) auf den wichtigen Platz 3, der zum Aufstieg zur NRW-Liga notwendig ist.
Dieser scheinbar unmöglich aufzuholende Rückstand sollte sich durch die geänderte Startreihenfolge am Sonntag schnell doch noch als machbar herausstellen.
Der zweite Wettkampftag wird im direkten Duell ausgetragen. Diese Konstellation ergibt sich aus der Platzierung des Vortages. Durch diese, für die Zuschauer und Spieler viel spannendere Mann gegen Mann-Situation hat man einen direkten Vergleich und kann nach jedem Starter direkt sehen wo man steht.
Dass die „Friesen“, mit Pauken und Trompeten angereist, mit dieser Situation sehr gut zurecht kamen, stellte einmal mehr Anstarter Stefan Dietershagen unter Beweis. Mit 838 Holz schmiss er an diesem Tag sogar die Tageshöchstzahl. Gleichzeitig zeigten die Spieler aus Alsdorf (Ivan Pulic/767 Holz), Dieter Haas (Wattenscheid/755 Holz) und Joachim Bremer (Kamp-Lintfort/782) ungewohnt Nerven und der Rückstand auf Platz 3 betrug plötzlich nur 62 Holz. Dietershagen hat also mit nur einem Durchgang auf Alsdorf alleine 71 Holz aufgeholt. Bei noch 5 ausstehenden Duellen sollte doch noch das Unmögliche wahr werden?
Als zweiter Anstarter ging Uwe Günther ins Rennen. Nach zunächst überragendem Beginn war der Rückstand auf Alsdorf bereits auf 40 Holz geschmolzen und die Zuschauer sichtlich geschockt. Doch nach 25 Wurf auf seiner ersten Bahn schockte Routinier Uwe Günther die Zuschauer richtig, nachdem ihm 4 Bauernfehler unterlaufen sind. Nach einem weiteren Bauernfehlwurf auf der zweiten Bahn fing sich Kapitän Uwe Günther allerdings wieder und konnte immerhin noch 18 Holz auf Ralf Trippe (Wattenscheid 751 Holz) gutmachen. Somit wurde plötzlich Wattenscheid zur gejagten Mannschaft, da Dieter Thomas (Alsdorf) mit 811 Holz nichts anbrennen ließ und den Vorsprung auf die Friesen wieder auf 113 Holz heraufschraubte.
Dann jedoch musste Alsdorf, verletzungsbedingt auswechseln und Ersatzspieler Wilfried Contzen (721 Holz) ins Rennen schicken.
Diese Situation nutzte der Geisweider Tobias Schmidt (790 Holz) gnadenlos aus und verkürzte den Rückstand auf Platz 3 (Alsdorf) wieder auf nur noch 44 Holz!
Dabei war für Tobias noch viel mehr drin. Tobias ließ auf allen 4 Bahnen den wichtigen letzten Anwurf aus und hätte somit den Abstand noch drastisch verkürzen, wenngleich sogar egalisieren können. Das hätte sicherlich Alsdorf völlig aus dem Konzept gebracht, da nun plötzlich auch Fabian Schenkewitz (Wattenscheid/751) und Hans-Jürgen Zimmer (Kamp-Lintfort/761) Nerven ließen.
Was war nun noch möglich? Detlef Gsodam zeigte mit 782 Holz zwar eine tolle kämpferische Leistung, doch letztendlich war es für ihn noch zu wenig, da Freddy Dannemar (Alsdorf/801), Willi Schneimann (Kamp-Lintfort/814) und auch Henning Brehm (Wattenscheid/811) ihre ganze spielerische Klasse einbrachten. Somit wurde es für die Friesen bei 2 noch ausstehenden Duellen zwar schwer, aber noch nicht unmöglich, zumindest den Rückstand auf Platz 3 (Alsdorf/63 Holz) noch aufzuholen. Die Plätze 1 und 2 waren bereits an Kamp-Lintfort und Wattenscheid vergeben.
Die beiden Youngsters der Klafelder sollten es also richten, ihre schwache Leistung vom Vortag nicht nur zu egalisieren sondern durch eine Trotzreaktion wieder zu ihrer gewohnt stabilen Saisonleistung zurückzukommen.
Doch leider klappte es bei Martin Stein (745 Holz) einmal mehr nicht, und der Rückstand auf Alsdorf (Achim Barz/809) wuchs plötzlich wieder auf 127 Holz an. Somit konnte Klafelds Schlussmann Martin Lohölter (766 Holz) nichts mehr aufholen, da auch Alsdorfs Sascha Winkler mit 780 Holz zu keiner Zeit etwas anbrennen ließ.
„Friesen“ stellen Antrag auf Änderung der Startreihenfolge
Noch am ersten Wettkampftag waren sich alle teilnehmenden Mannschaften darüber einig, dass diese unsinnige Regelung am ersten Wettkampftag schnellstmöglich geändert werden muss, damit eine faire und spannende Aufstiegsrunde überhaupt gewährleistet werden kann. Daher werden die „Friesen“ umgehend einen Antrag auf Änderung der Startreihenfolge beim Verbandssportwart Joseph Schmitz einreichen, damit wenigstens die Teilnehmer im kommenden Jahr von diesen Änderungen profitieren können. Dies machen die „Friesen“ natürlich nicht ohne Hintergrund, denn im kommenden Jahr finden die Aufsstiegsspiele im heimischen Siegerland statt, und als einzige abgenommene Sportkegelanlage steht derzeit nur die Heimbahn in der Siegerlandhalle zur Verfügung.
Diesen Heimvorteil und mit wieder zahlreichen Zuschauern im Rücken, gilt es im kommenden dritten Anlauf dann, die Meisterschaft in der Sieg/Sauerlandliga vorausgesetzt, zu nutzen um endlich den langersehnten Aufstieg in die dritthöchste Liga zu vollenden.
Herren (3 Aufsteiger)
Platz Mannschaft Tag 1 Tag 2 Gesamt
1. SK Kamp-Lintfort 4799 Holz 4761 Holz 9560 Holz
2. SK Wattenscheid 2 4847 Holz 4639 Holz 9486 Holz
3. KSK 58/02 Alsdorf 4775 Holz 4689 Holz 9464 Holz
4. TG Friesen Klafeld-Geisweid 4642 Holz 4690 Holz 9332 Holz
5. Bielefelder Sportkegler 4527 Holz 4731 Holz 9258 Holz